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Fakultät Maschinenbau

Die Ingenieure ohne Grenzen Challenge 2020/21

Im Rahmen der Ingenieure ohne Grenzen Challenge entwickeln Studierende eigene Lösungen für Probleme aus der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Dazu werden technische Entwicklungsthemen und Strukturprobleme bestimmter Regionen in Entwicklungsländern von Vertreterinnen und Vertretern des Ingenieure ohne Grenzen (IoG) e. V. identifiziert und für den Einsatz in der Hochschullehre zur Verfügung gestellt. Die Aufgabe der Studierenden ist es dann, in Teams eine nachhaltige, praktikable sowie kulturell angepasste Lösung für eine dieser Problemstellungen zu erarbeiten.

Auch in diesem Jahr beteiligten sich wieder Studierende der Studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen, Maschinen und Logistik der TU Dortmund an diesem Wettbewerb mit insgesamt ca. 1200 Studierende von 9 unterschiedlichen Hochschulen – die Beteiligung in Deutschland war noch nie so hoch.

Thema in diesem Jahr - Community Forests in Nepal
Arbeiter*innen stehen in einem Wald in Nepal © Minergy

In diesem Jahre drehte sich alles um Gemeindewälder in Nepal. In ei­nem lan­des­wei­ten Pro­gramm wird ein Viertel der nationalen Waldgebiete durch Ge­mein­den bewirtschaftet. In rund 19.000 dieser Wälder haben 1,6 Mio. Haushalte so die Möglichkeit, Einkommen zu generieren, um ihren Lebensunterhalt zu verbessern, bei­spiels­weise durch den Verkauf von Brennholz und Futterstoffen.

Bei dieser Waldbewirtschaftung ist Restholz eine der größten He­raus­for­de­rung­en: Rest- oder auch Totholz führt häufig zu verheerenden Waldbränden. Daher sind das Bereinigen, Beschneiden und Jäten in den Wäldern wichtige Aufgaben, die von den Einheimischen durch­ge­führt wer­den. Zum Schneiden der Rückstände wer­den oft einfache Sicheln oder Messer ver­wen­det. Das Holz bleibt dann zum Trocknen auf dem Boden liegen, wird anschließend aus den Wäldern getragen und in einfachen Öfen zu Holzkohle gebrannt. Aufgabe der Stu­die­ren­den war es nun, ein Werkzeug zu entwickeln um die Schnittarbeiten zu erleichtern, Lö­sun­gen für einen effizienteren Transport des Materials zu finden oder die Öfen für die Verkohlung zu optimieren.

Durchführung als Online-Veranstaltung

Aufgrund der Co­ro­na-Pan­de­mie fand die „Ingenieure ohne Grenzen Challenge“ dieses Mal vollständig online statt. In Videokonferenzen konn­ten die Stu­die­ren­den Fragen zu Rah­men­be­ding­ung­en und technischen Mög­lich­keiten an eine Kon­takt­per­son der Umsetzungorganisation "MinErgy" direkt vor Ort in Nepal stellen. Ihre erarbeiteten Lö­sun­gen präsentierten die Stu­die­ren­den in kurzen Videos. Im Abschlussevent traten dann die zehn besten Teams - davon zwei Gruppen der TU Dortmund - im Finale gegeneinander an und stellten ih­re Konzepte einer Fachjury aus Vertreterinnen und Vertretern von NGOs, Verbänden und Wis­sen­schaft vor.

Erfolgreich auch in der digitalen Version

Der erste Platz ging dieses Mal nicht an die TU Dortmund, sondern an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg. Das Team entwickelte eine Konzept zur Optimierung der  Herstellung von Holzkohle aus invasiven Arten und Waldholzresten in den Community Forests in Nepal. 

Aber auch Mandy Wältermann, Marc Hagebölling, Jonas Maaßen, Lukas Weyergraf und Paul Wittinghofer konn­ten mit ihrer Idee „ZipLeaves“ die Jury überzeugen: eine Seilrutsche zum Transport von Restholz in den nepalesischen Wäldern. Sie wurden von der Jury dafür mit dem zweiten Platz aus­ge­zeich­net.

In einem Screenshot sind fünf Studierende in einem Zoom-Meeting zu sehen. © IngenieurDidaktik