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Fakultät Maschinenbau

Die Ingenieure ohne Grenzen Challenge 2019/20

Bei der Ingenieure ohne Grenzen Challenge entwickeln Studierende Lösungen für Probleme aus der Entwicklungszusammenarbeit. Dazu werden technische Entwicklungsthemen und Strukturprobleme bestimmter Regionen in Entwicklungsländern von Vertreterinnen und Vertretern des Ingenieure ohne Grenzen (IoG) e. V. identifiziert. Die Aufgabe der Studierenden ist es dann, in Teams eine nachhaltige, praktikable sowie kulturell angepasste Lösung für eine dieser Problemstellungen zu erarbeiten und als einfache technische Modelle oder Prototypen zu realisieren.

Zum dritten Mal beteiligte sich die TU Dortmund an diesem Wettbewerb und war wieder Gastgeber der großen Abschlussveranstaltung. Mehr als 100 Studierende der Studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen, Maschinen und Logistik und zum ersten Mal auch der Lehramtsstudiengänge Technik, Maschinenbau- und Elektrotechnik waren dieses Mal dabei.

Die Warsteiner Music Hall bot eine beeindruckende Kulisse für die die große Abschlussveranstaltung der Ingenieure ohne Grenzen Challenge 2019/20, mit der am 04.02.2020 der aktuelle Durchgang beendet wurde. Mehr als 300 Studierende der Ruhr Universität Bochum, der TU Dortmund, der HAW Hamburg und der TH Köln traten hier mit ihren Projektideen, Modellen und Prototypen in 64 Teams in einem spannenden Wettbewerb gegeneinander an.

In diesem Jahr drehten sich alles um sogenannte "Compressed Stabilised Earth Blocks" (CSEB). Diese durch mechanisches Pressen verfestigte Ziegel werden als Alternative für gebrannte Ziegel eingesetzt, denn die Verwendung von Holz für die Herstellung von Steinen ist ökologisch und zunehmend ökonomisch kritisch zu beurteilen. Aufgrund des hohen Bedarfs von Holz als Baustoff, zum Produzieren von Steinen und zum Kochen ist die Verfügbarkeit von Holz in vielen Teilen der ländlichen Regionen von afrikanischen Ländern immer häufiger eingeschränkt. Außerdem benötigt der Bau mit traditionell gebrannten Steinen viel Mörtel, da die Steine in der Regel nicht gleichmäßig geformt sind.

Mehr als 300 Studierende präsentieren ihre Projektideen, Modelle und Prototypen
Hinter einer kleinen Hydraulikpresse stehen viele Studierende, die sich unterhalten. © IngenieurDidaktik

Nach einer Begrüßung durch die Prorektorin Studium der TU Dortmund, Prof. Insa Melle und den Dekan der Fakultät Maschinenbau der TU Dortmund, Prof. Jörn Mosler gehörte die Bühne dann den Studierenden.

Sie hatten sich im vergangenen Semester u.a. damit beschäftigt, Konzepte für Steinpressen zu entwickeln, mit denen die CSEB schneller, sicherer und kostengünstig hergestellt werden können. Außerdem hatten Teams untersucht, inwieweit eine thermischen Eigenschaften der gepressten Steine mit Hilfe lokaler Materialien verbessert werden kann und wie die Steine widerstandsfähiger gegen Wasser gemacht werden können.

Vier parallele Slots

In vier parallelen Slots stellten sie ihre Projektideen in kurzen Pitches vor. Anschließend wurden die Modelle und Prototypen den Anwesenden vorgestellt und über die Ideen und Umsetzungen diskutiert. In einem  Vorentscheid wählte das Publikum in jedem Slot zwei Teams, die in das Finale einzogen. Mit dabei waren sechs Teams der TU Dortmund und zwei Teams der HAW Hamburg. Diese acht Teams hatten dann die Möglichkeit, ihre Ideen auf der großen Bühne vor dem gesamten Publikum und der Fachjury zu präsentieren.

Angeführt wurde die Jury von Steffen Rolke als Vertreter des „Ingenieure ohne Grenzen e.V.“. Gemeinsam mit Antje Wemhöner (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit), Prof. Franz Bernd Frechen (Universität Kassel), Dr. Thorsten Kettner (WILO SE), Dr. Thomas Kiefer (VDI) und Alexander Knoth (Deutscher Akademischer Austauschdienst) beurteilte er die kulturelle Akzeptanz und die ethische Relevanz der Konzepte genauso wie ihr Kosten-Nutzen-Verhältnis und ihre Bedienungsfreundlichkeit und Fehlertoleranz.

Erneute "Titelverteidigung" der TU Dortmund

Wie schon in den letzten zwei Jahren ging auch bei der aktuellen Runde der Ingenieure ohne Grenzen Challenge der erste Platz an Studierende der TU Dortmund. Marius Freitag, Christoph Herricht, Erik Kadur, Marcel Majewski und Vrajesh Mani Raja konnten die Jury mit ihrem Projekt „Wasserfestigkeit von Ziegeln“, in dem sie eine Kombination aus Beimschischungen und Beschichtungen für Compressed Stabilised Earth Blocks (CSEB) entwickelten, überzeugen.

Eva Katemann, Laura Peters, Hendrik Soppe, Anne Theben und Wiebke Verstege (TU Dortmund) belegten den zweiten Platz. Der dritte Platz ging an Elyas Baydemir, Hasan Erdogan, Artur Lupatsiy, Ferhat Öz, Fabian Rüter und Yasin Timur und damit ebenfalls an ein Team der TU Dortmund.

Fünf Studenten stehen nebeneinander. Der Student in der Mitte hält einen Pokal in die Höhe. Alle tragen Medaillen. © IngenieurDidaktik